Weltschuldenkrise 1980er Jahre

Die Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten zu Beginn der 1980er Jahre war ein gigantisches Experiment, das allerlei Unordnung in die Welt gebracht hat und von Ökonomen mit ungläubigem Staunen beobachtet wurde.

Das Zusammenwirken einer stark restriktiven Geldpolitik, einer außergewöhnlich expansiven Budgetpolitik und einer massiven Politik der Investitionsförderung hat zu einem wahrhaft explosionsartigen Anstieg der amerikanischen Realzinsen geführt, das den Dollarkurs in ungeahnte Höhen trieb und über eine defizitär werdende Leistungsbilanz gewaltige Kapitalimporte in die USA bewirkt hat. Die Entwicklungsländer sahen sich mit einem plötzlichen Konditionenwechsel ihrer Kreditkontrakte mit den entwickelten Ländern konfrontiert. Bei einigen Ländern war die unmittelbare Reaktion auf diesen Konditionenwechsel die Zahlungsverweigerung; das war das äußere Kennzeichen der Schuldenkrise.

Fast wichtiger war jedoch der Umstand, dass die hohen Zinsen die Entwicklungsländer zu einer abrupten Begrenzung ihrer Kreditaufnahme gezwungen haben. Infolge dieser Begrenzung begann die Phase der Stagnation, die die Schuldenquote erhöhte statt sie zu verringern. Als Folge der amerikanischen Politik haben sich die Antriebskräfte des wirtschaftlichen Wachstums von den Entwicklungsländern in die USA verlagert.

Aktuelle Beiträge und Interviews

Trump, Reagan und die Zinswende, Handelsblatt (ref. Project Syndicate, September 2018), 2. Oktober 2018. 

Aufsätze in referierten Fachzeitschriften

„U.S. Tax Reform 1981 and 1986: Impact on International Capital Markets and Capital Flows“, National Tax Journal 41, 1988, S. 327-340 (Gutachten für den Weltentwicklungsbericht der Weltbank 1988) (Download, 3.52 MB).

„Why Taxes Matter. A Comment on Reagan's Tax Reforms and the US-Trade Deficit“Economic Policy 1, 1985, S. 239-250; (Download, 254 KB).

Wissenschaftliche Beiträge in Konferenzbänden

„U.S. Tax Reform 1981 and 1986: Impact on International Capital Markets and Capital Flows“, in: K. Vogel, Hrsg., Influence of Tax Differentials on International Competitivness, Kluwer Academic Publishers: Deventer 1990, S. 25-58; (Download, 1.26 MB).

„Die Amerikanische Wirtschaftspolitik und die Weltschuldenkrise“ , in: G. Bombach, B. Gahlen und A.E. Ott, Hrsg., Die nationale und die internationale Schuldenproblematik J. C. B. Mohr (Paul Siebeck): Tübingen 1989, S. 45-63; (Download, 1.1 MB).

Politikbeiträge in Zeitschriften und Sammelbänden

„Der Dollar, die Weltwirtschaft und die amerikanische Steuerreform von 1986“Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik 32, 1987, S. 9-23; (Download, 1.3 MB).